Wanderwoche 2006-2

Die erste Wanderung!
Zur „Ochsenalm“

Bericht und Fotos: Franz Reisner

Am Plan stand ursprünglich die „Brandalm“, die war aber, für uns überraschend, wegen Umbau geschlossen. Hans Stocker sorgte aber rechtzeitig für Ersatz.

7 Uhr Tagwache, hinaus auf die Wiese mit den Hunden damit sie ihr „Morgengeschäft“ erledigen konnten. Heute ging das mit besonderer Freude, strahlender Sonnenschein und ungetrübter Blick auf den Dachstein im Hintergrund begrüßte uns schon in aller Früh. Lauter strahlende Gesichter schon beim „Frühsport“. Um 8 Uhr gings zum Frühstück, nachher fertig machen und „Fotografiergesicht“ für das Gruppenfoto aufsetzen. Um 1/2 10 Uhr war vor dem Zechmannhof Pressetermin mit Frau Weber von der „Ennstaler Woche“ einem Lokalblatt für diese Region. Frau Weber machte einige Fotos für ihren Bericht, selbstverständlich auch ich für meinen, und ein großes Gruppenfoto. Bis man soviele Spaniels und ihre Menschen „zusammenschlichtet“ dauert das schon eine Weile, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen.

Um etwa 10 Uhr ging es in langer Kolonne (32 Autos incl. Führer) vom Zechmannhof weg. Um den Vordermann nicht zu verlieren hatten wir alle Fahrzeuge mit einem Aufkleber versehen damit man alle zur Kolonne gehörenden Autos leicht erkennt. Diese Aufkleber hatten wir auch schon 2003 erstmals verwendet, nachdem sich in Schleching viele Teilnehmer „verflogen“ haben.Für Treffelstein gab es ebenfalls ein spezielles „Pickerl“. So ausgerüstet gab es kein Problem alle Wanderwilligen nach „Ramsau Beach“ zu bringen. Außerdem fuhr unser Wanderführer Hans Stocker sehr zurückhaltend damit ja niemand die 1. Wanderung versäumt.

Am Parkplatz angekommen mußten wir erst einmal die vielen Autos „verschlichten“ und sich alle starklar machen. Aber, wie es fast bei jedem Spanielwandertag ist, schossen sofort nach öffnen der Türen die ersten los, genauso wie wenn man die Käfigtüre eines Hundekäfigs öffnet und die Hunde stürzen heraus. Alles predigen war für die berühmte „Katz“. Wurde noch besprochen daß wir in zwei Gruppen gehen, die „Schnelläufer“ mit Hans Stocker, die „Gmüatlichen“ mit mir, hier war alles vergessen. Was war der Grund daß alle so wegschossen? Gerade noch gelang es Hansi nach vorne zu kommen damit sich niemand verläuft. Ich mußte erst einmal warten bis alle fertig angezogen waren, erst dann konnten wir losgehen. Die erste halbe Stunde gab’s die üblichen „Hundesuchprobleme“. Weil vorne Herrl rennt, Frauerl aber noch hinten ist, sucht Hunderl wo die sind. Was geschieht dann? Hunderl sucht! Läuft die ganze, inzwischen sehr lange Gruppe durch, findet seine Herrschaften nicht und will zum Auto zurücklaufen, das ist das Einzige was er in fremder Gegend kennt und findet.
Zwangsläufig fange ich dann am Ende der Kolonnen, „bewaffnet“ mit 3 Leinen die „Rückkömmlinge“ wieder ein um sie irgendwann wieder an die Besitzer „rückzuerstatten“. Eine etwas mühselige Arbeit. Bei unseren NÖ Wanderungen kenn mich wenigstens schon die meisten Hunde und lassen sich fangen, hier war ich aber vielen fremd. Mit einfangen und telefonieren wem der Hund gehört war ich anfangs gut ausgelastet. Meine Bitte an Hans Stocker er möge warten bis wir aufgeschlossen haben um wieder Ordnung hineinzubringen wurde leider von vielen ignoriert, sie liefen weiter als er stehen blieb, also mußte er auch weiter gehen. Es ist ja auch ein Teufelskreis, die Ersten rennen weil sie es immer eilig haben (warum eigentlich?) die Nachkommenden müssen rennen weil sie sonst den Weg verlieren. Den „Lumpensammler“ spiel‘ dann meistens ich!

Liebe Leute wir waren hier auf Urlaub mit unseren Hunden und nicht auf der Flucht, da wäre abschalten angesagt. Hat der Berufsstreß den schon alle Menschen so hektisch gemacht? Na, Gott sei Dank rannten nicht alle so los, ein paar wollten, so wie ich und die Hunde, die herrliche Gegend genießen, die schneebedeckten Berge sehen, fotografieren und bewundern. Wir fahren doch in diese Traumlandschaft um sie zu genießen, nicht um durch sie im Eilschritt zu durchqueren. Wenn einige glauben mit dem Tempo ihrer Hunde mithalten zu können sind sie sowieso auf dem Holzweg, die halten das länger durch.
 Wir am Ende des Feldes genossen, wenn auch, durch die Wärme an diesem Tag,  schwitzend, die herrliche Gebirgslandschaft. Ich hatte Zeit der Familie Fuhrmann, Iris Kern und einigen anderen an der Landschaft interessierten Wanderern am Ende des Feldes – wir waren aber trotzdem keine „Zurückgebliebenen“ – zu erklären welche Gipfel wir hier sahen, welche Pflanzen am Wegesrand blühten. Ob das auch alle anderen ebenfalls mitbekommen haben? Den Wald und die Berge, die gute Luft – auch wenn man bergauf darum ringt – muß man genießen. Wir taten es!!!

Für uns Spanielbesitzer sollte doch die Gehzeit keine Rolle spielen, je länger wir gehen desto mehr freuen sich unsere Hunde, die wollen möglichst lange mit uns beisammen sein.

Zwar am Schluß aber nicht am Ende erreichten auch wir die „Ochsenalm“, von der Lage her ein wahres „Schmankerl“. Ein netter freundlicher Wirt, was Gutes zum essen und zum trinken, was will des Wanderers Herz mehr? Die Sonne schien warm auf die Terrasse, trotzdem saßen einige verschwitzt im Schatten, wo sie klarerweise nach einiger Zeit fror und sie vorzeitig aufbrachen. Scha

de für sie, hier war die Aussicht wunderbar. Oder waren sie der Meinung sie hatten, wie zu Hause, nur eine Stunde Mittagspause und wenn sie länger bleiben wir das vom Lohn angezogen? Mir ist Hektik in der Natur ein Fremdwort und wird es auch immer bleiben. Sollen die Einen rennen, ich genieße. Man kann Bilder auch in seinem Inneren speichern, nicht nur auf dem Computer!

Nach dem Mittagessen tranken noch einige, ich war auch dabei, in der Almhütte ein vom Wirt selbstgebranntes Schnapserl. Der wahre Genuß, wir hätten noch gerne nicht nur ein Schnapserl sondern auch noch die Sonne und die Aussicht genossen. Daraus wurde leider nichts, ein paar „Flüchtlinge“ hatten es schon wieder eilig, die „bezahlte Mittagspause“ war vorbei oder sie mußten zum Zug? Vielleicht hatten sie auch schon vergessen daß die Autos im Tal warteten und das die Abfahrt keinem Fahrplan unterliegt.
Wir gingen jedenfalls auch bergab gemütlich, erfroren ist bei so einem Traumwetter bergab noch keiner, „derstessen“ (erschlagen) haben sich dabei aber schon viele Eilige.
Unterwegs liefen wir immer wieder auf kleine Gruppen auf, die dann gleich wieder weiter rannten. Am Parkplatz angekommen waren nur mehr wenige unserer Wanderkollegen da, sie waren auch da schon wieder in die Unterkunft „geflüchtet“.

Dreck Colour“ Spaniel, wetten dem hat’s Spaß gemacht? Foto: Claudia Fein

Die machen es sich gemütlich, der Fuhrmannclan,   dafür hatte Frauerl mehr Arbeit

Moorspaniel“ Evita hat’s gefallen, Henriette weniger Foto: Henriette Kellner

Resümee des Tages: Eine schöne Wanderung bei Traumwetter, müde verschwitzte Menschen, teilweise schlammige müde Spaniels. Gefallen hat es allen. Was wollen wir mehr?

Als wir am Zechmannhof ankamen saßen die meisten Wanderer vor dem Haus bei Bier oder Kaffee. Das hätten sie auf der Hütte auch schon bekommen, da war’n s aba auf da Flucht! Getränke wären eine Stunde später am Zechmannhof sicher auch noch da gewesen.