Wanderwoche 2006-3

Zur „Walcheralm“

Wir wollten da auf den Rittisberg, der Wirt da oben wollte auf Urlaub fahren  obwohl er uns im Herbst zusagte. Bei manchen Leuten zählt halt das Wort nichts mehr.

Hatten wir am Montag noch Wetterglück auf dem Weg zur Ochsenalm so hatte unserer Spanielfreund Petrus heute andere Vorstellungen, es regnete und oben am Dachstein war starke Bewölkung. Aber was stört Spanielfreunde schon das Wetter. Hab‘ Sonne im Herzen ob’s stürmt oder schneit sagt uns schon ein altes Gedicht. Außerdem gibt es kein schlechtes Wetter sondern nur unpassende Kleidung.
Die „Schnelläufergruppe“ mit Führer Hans Stocker fuhr zum Gasthof „Edelbrunn“ und ging über die leider im Umbau befindliche „Brandalm“ zur „Walcheralm“. Die hatten Glück, sie hatten „Pfadfinder“ Peter Hammerl nicht dabei der an diesem Tag wieder sein Unwesen trieb. Der blieb mir nicht erspart.

Der Uhrmacher Rundweg

10 Uhr Abfahrt vom Zechmannhof, am Vortag meldeten sich bei mir nur wenige Personen an, durch das Regenwetter waren es plötzlich 10 statt nur 4 Autos die mit mir über die Dachsteinstraße bergan fuhren. dadurch wurde die Parkmöglichkeit stark eingeschränkt. Ich mußte weiter nach oben fahren, bei der letzten Kehre wäre auch für 10 Autos Platz genug gewesen. Die dort befindliche Autobushaltestelle ist erst ab Juni in Betrieb, also Platz genug. Nur nicht für unseren Wiener Uhrmacher, der braucht ein Stadion zum parken, im Gelände kann er’s noch nicht. Als ich stehen blieb rief er aus dem Auto. „Da hamma kan Platz!“ Na, ja, de Rundling brauchen vielleicht etwas mehr. Von dieser Kehre aus kann man von oben über die Wiese zur Walcheralm gehen oder eine Kurve nach unten und 200 m links hinauf zur Alm. Wegen des Wieners Parkproblemen mußte ich weiter fahren zum „Hotel Dachstein“ auf den Parkplatz. Beim Abgang von dort legte mir das weibliche Mitglied der Uhrmacherfamilie das zweite Ei. Wo ich vor 3 Jahren mit achtzigjährigen Wanderern hinunter ging konnte oder wollte sie nicht hinunter. Ja mit Turnschuhen kann man halt nur auf asphaltierten Gehsteigen „wandern“, im Gebirge sind sie absolut nicht geeignet. So mußten wir einen 500 m Umweg über die Straße machen damit Madame sich nicht das Fußerl verknackst. Wären wir den gewohnten Weg gegangen so hätten wir unter dem Hotel vorbei über einen Forstweg nach kurzer zeit die Alm erreicht. Über die Hammerlroute – eine Abwandlung des Frankenschnellweges – gingen wir 1 1/2 Stunden. Es hätte noch 2 Möglichkeiten gegeben schneller zur Hütte zu kommen, die aber verhinderte eine vorne schneller gehende Gruppe um unseren Peter. Als zur letzten Abbiegemöglichkeit kam standen alle schon weit unten bei der „Pfitzneralm“. Dort war ich selbst auch noch nie und ich mußte fragen wir wir da wider zurück kommen, der freundliche Besitzer zeigte es mir auf der Karte. Nun wieder zurück auf einem Forstweg bis zur Dachsteinstraße, zur selben Kehre wo ich am Morgen aus Platzgründen um eine Kehre weiterfahren mußte, wo besagter Uhrmacher nicht parken konnte. Hansi Stocker holte mit dem Auto des Hüttenwirtes unsere Iris ab die einen verknacksten Knöchel vom Vorabend hatte. Nachher in der Hütte war das schon fast wieder vergessen. Peter bekam von Reiner Fein das Prädikat als „schlechtester Pfadfinder Europas“, ich wurde von Hansi Stocker zum Hotelparkplatz gebracht und brachte einige Fahrer von der Hütte zu ihren Autos. Einige gingen von der Hütte die 500 m über die Wiese hinauf zum Hotel Dachstein um wieder per Auto heimzukommen. Die Moral aus der Geschicht‘: Traue manchem Uhrmacher nicht!

Einen Fehler muß ich mir selbst vorwerfen, ich hätte trotz Platzmangel auf der Straße stehen bleiben sollen, die Fußgeher aussteigen und die paar hundert Meter zur Hütte gehen lassen sollen. Die Autofahrer bis zur nächsten Kehre, wo ich parken wollte, weiterfahren lassen, dort parken und den Peter parken und laufen lassen wo er wollte. zwei „Hammerleier“ an einem Tag waren etwas viel, ein nächstesmal passiert mir das sicher nicht, da laß‘ i den Weaner (Wiener) allane hatschen! (alleine gehen).
Schön war’s trotzdem, meine Mittagspause kurz, das Mittagessen wenig (1 Steirerkasbrot), vom Fleisch bin ich trotzdem nicht gefallen und für Donnerstag war Schönwetter angesagt, den Mittwoch  haken wir ab. Die Abendsitzung dauerte trotzdem länger, des Uhrmacher’s Angetraute hatte mehr Kondition als er, sie blieb während er schon die Matratze abhorchte. Ja Peterl, Umwege machen müde.