Das Rennen
Bericht und Fotos: Franz Reisner
Rennatmosphäre schon am Morgen beim Frühstück. Gleich danach Startnummernauslosung für das Einzelrennen. Es waren 58 Spaniels für den Start angemeldet, davon konnten aus Gründen der Renndauer und es KO Rasters aber nur 32 Spaniels gelost werden. Der Raster war zwar von mir schon vorbereitet aber natürlich noch ohne Namen, lediglich die Nummer. Walli Stocker stellte mir liebenswürdigerweise ihren PC zur Verfügung um eine Starterliste zugestalten und zu drucken damit jeder wußte mit wem er an den Start gehen mußte. Erst ziemlich knapp vor dem Start wurde ich damit fertig. Gott sei Dank hatten meine Helfer unser Vizepräsident Dr. Rudi Parzer, Gabi Parzer, Ulli Parzer und Reiner Fein die Startbahnen schon vorbereitet. Um 11:15 Uhr konnte es losgehen. Als ich die Reithalle betrat war schon etwas Hektik bei den Teilnehmern da, die Hunde sahen das gelassener. Auf den Tribünen war schon gute Stimmung. Ich mußte mir bei dem Lärm erst mit lauter Stimme Gehör verschaffen damit Ordnung hinein kam und an den Rennbeginn zu denken war. Reden konnte ich dadurch Sonntag und Montag nur sehr heiser, no, na, ich bin ja kein geborener Lautsprecher.
Das Einzelrennen
Das Einzelrennen wurde folgendermaßen durchgeführt: Auf 2 Bahnen laufen jeweils 2 Spaniels parallel gegeneinander, der Langsamere der Beiden scheidet aus. Man braucht dazu keine Stoppuhr und der Sieger ist leicht für alle Zuschauer erkennbar. Kommen beide Hunde gleichzeitig an, also ein totes Rennen, wird der Lauf wiederholt und der Sieger steigt auf. Das war nur 2 Mal der Fall. Die beiden zu startenden Hunde wurden von ihren Führern zum Start gebracht und vom Starter übernommen. Der Hundeführer geht auf der Bahn herein damit sein Hund sieht wo er hingeht. Wenn der Hundeführer am Ziel und bereit war, wurden auf mein Kommando die Hunde gestartet. Von den 32 Startern stiegen die 16 Sieger auf, daraus wurden wieder 8 Laufsieger ermittelt und daraus 4. Aus diesen 4 wurden in 2 Läufen die Laufsieger ermittelt. Die Unterlegenen liefen um Platz 3 und 4, die Laufsieger um Platz 1. und 2. Ein einfacher und übersichtlicher Durchführungsmodus wie er in vielen Sportarten durchgeführt wird. dabei kommt viel Spannung auf und unterhält die Zuseher. Fotos vom rennen konnte ich leider keine machen da ich als Rennleiter und Zielrichter fungierte.






Hier die Sieger:
Cocker Spaniel 1. Platz: Wilma mit Führer Ursula Huber aus Landsberg, LG Bayern
Cocker Spaniel 2. Platz: Ylca mit Führer Simone Arnold aus Grafrath, LG Bayern
Cocker Spaniel 3. Platz: Joy mit Führer Elfi Moser aus Pölfing- Brunn, LG Steiermark
Springer Spaniel 1. Platz Hündinnen: Balbina mit Führer Gabi Parzer, LG Niederösterreich
Springer Spaniel 2. Platz Hündinnen: Holly mit Führer Andrea Witzmann, LG Niederösterreich
Springer Spaniel 1. Platz Rüden: Break my Heart mit Führer Petra Hosumbek, LG Hessen
Springer Spaniel 1. Platz Rüden: Back Again mit Führer Barbara Schütt, LG Hessen
Wir gratulieren den Siegerhunden und ihren Führern!
Der Länderkampf
Länderkampfstimmung beim Mittagessen wie bei der Fußballweltmeisterschaft, nur darf dort mangels sportlicher Erfolge Österreich nicht mitspielen. Die Spaniels dürfen das. Die ewige „Rivalität“ Österreich – Deutschland ist ja seit der WM in Cordoba legendär. Wir Spanielmenschen sehen das eher von der heiteren Seite, wir machen seit 6 Jahren gemeinsame Sache. Wir wandern mit unseren Spaniels auf die österreichischen und auch die bayrischen Berge, die Hunde sind Freunde geworden und auch wir Menschen. Trotzdem kam beim Rennen sowas wie Länderkampfstimung und Anfeuerung seiner Mannschaft auf, aber auf sehr fairen Niveau.
In der Mittagspause wurde von den beiden Mannschaftsführern auf Grund der Ergebnisse des Vormittags die Aufstellung der „Nationalmannschaften“ vorgenommen. Mannschaftsführer für Deutschland war Reiner Fein, für Österreich Vizepräsident Dr. Rudolf Parzer. Nach einiger Zeit wurde mir die Mannschaftsaufstellung beider Mannschaften mitgeteilt.

Für Deutschland am Start



Für Österreich am Start


Der Ablauf war ganz einfach. Die 12 Teilnehmer pro Land starteten parallel auf den Bahnen 1 und 2 gegeneinander. Den Punkt bekam der jeweilige Laufsieger, bei totem Rennen der beiden ein Stechen. Es gab 2 Durchgänge mit Wechsel der Bahnen. Starter waren Dr. Parzer und Reiner Fein die beiden Kapitäne, nur wie es der IWO entspricht jeder bei der gegnerischen Mannschaft um Begünstigungen zu verhindern. Im Gegensatz zum Einzelrennen mußte auch der Hundeführer laufen.
Der Hundeführer bekam 15 Meter Vorsprung auf seinen Hund, hatte der Führer die 15 Metermarke überlaufen wurde auch sein Hund gestartet. Den Punkt bekam natürlich jener Hund der als erster im Ziel war, der Führer sollte nur der Anreiz sein. Ich hätte nie gedacht wie sportlich unsere Hundeführer den 30 Meter Sprint absolvierten, „Flugvorführung“ eines Hundeführers gab es dabei nur eine einzige in der Mannschaft Deutschland, glücklicherweise ohne Verletzung.
Mit Riesenstimmung ging es schon bei Startnummer 1 los. Den 1. Punkt holte Österreich.

Sah es nach dem 1. Durchgang nach einem klaren Sieg für Österreich aus, so ging der 2. Durchgang unentschieden aus, am Ende doch noch ein 14: 10 Sieg für Österreich. Wir waren alle froh darüber, wenn wir schon im Fußball meistens von den Deutschen einen über die Rübe bekommen, beim Spanielrennen haben wir gewonnen. Hänseleien gab es trotzdem keine, von den Preisen her gab es keinen Verlierer, jedes Mannschaftsmitglied der beiden Nationalmannschaften bekam am Abend bei der Siegerehrung 1 Flasche Wein, die beiden Mannschaftsführer eine Unrunde. Die Siegerurkunde hängt jetzt in meinem LG Büro und ich freue mich wenn ich sie anschaue.
Einen besonderen Gag hatten sich ÖJSpK Vize Rudi Parzer und Reiner Fein einfallen lassen. Sie ließen die drei Veranstalter der Wanderwochenenden, Maria Luise Doppelreiter, Claudia Fein und mich in der Reithalle im 30 Meter Sprint gegeneinander antreten. Aufgeteilt auf 3 Bahnen liefen wir, die beiden Damen mit Schuhen, ich barfuß weil ich Pantoffel anhatte die zum laufen ungeeignet sind. Nach etwa 15 Meter machte MLD eine Bauchlandung war aber gleich wieder auf den Beinen, mit Schmerzen humpelte sie ins Ziel. Unser Vizepräsident Dr. Parzer ist Orthopäde und „reparierte“ sie anschließend wieder. Claudia und ich sprinteten weiter, und obwohl ich, wie ich nachher erfuhr, schon den 1. Lauf gewonnen hatte, ließ uns die „Rennleitung“ wegen totem Rennen den Lauf wiederholen. Im 2. Lauf startete ich auf der Bahn von MLD und etwa auf der gleichen Stelle verspürte ich einen stechenden Schmerz im rechten Oberschenkel. Als ehemaliger Sportler habe ich aber immer noch im Blut Schmerzen im Sprint zu ignorieren. Mit dem letzten noch vorhandenen Resten meiner Sportvergangenheit und einem sogenannten „Tigersprung“ rettete ich mich noch vor Claudia ins Ziel. Trotz einer Alters- und Gewichtsvorgabe (Alter +16 Jahre, Gewicht +40 kg) meinerseits ist mir das doch noch gelungen. Auf die Aussage von Claudia: „Warum hast mi denn net g’winna lass’n?“ war meine Antwort: „A wann i scho alt und dick bin, freiwillig hab i no nia verlor’n! Dös laßt mei Kampfgeist net zua!“ Ich hoffe unsere Freunde jenseits des Weißwurstäquators brauchen hiefür keine Übersetzung.

Die Siegerehrung am Abend
Text: Franz Reisner, Fotos: Hans Kellner
Nach dem Abendessen gab’s Siegerehrung und offizielle Verabschiedung obwohl einige noch am Sonntag eine Tour unter Führung von Herrmann Cede machten. Die Siegerehrung nahm ÖJSpK Vizepräsident Dr. Rudolf Parzer vor. Als erste wurden die ersten drei des Einzelrennens der Cocker und der Springer geehrt. Sie bekamen Pokale und Urkunden. Die Mannschaften bekamen 1 Urkunde und jedes Mannschaftsmitglied 1 Flasche Wein aus Niederösterreich.












In meinen Abschiedsworten bedankte ich mich bei allen Teilnehmern für ihr Kommen, anschließend überreichten Dr. Parzer und ich als Veranstalter bei Harry Stocker mit einem Exemplar meines WWE Buches als Dank und Anerkennung, der es stellvertretend für die ganze Familie Stocker entgegennahm. Wie schon in den Jahren davor, so auch heuer waren wir im Zechmannhof bestens verpflegt und untergebracht. Die Teilnehmer die im Fichtenheim und im Haus Enzian wohnten waren nicht minder zufrieden. Ich hoffe es allen so gefallen wie mir.

Resümee der 1. österr.- bayr. Spaniel – Wanderwoche in Ramsau am Dachstein: Ramsau war eine Reise wert! Wenn auch nicht immer die Sonne schien, mit unserer guten Laune hatten wir die Sonne im Herzen. Empfehlen sie ihren Freunden in Österreich und Deutschland diese Traumgegend in der Steiermark oder kommen sie selbst einmal her. Der Zechmannhof und Ramsau nimmt sie gerne auf, sie sind genauso Willkommen als wir mit unseren Spaniels. Wir hoffen 2009 mit unserer Spanielrunde wieder hier zu sein, sofern alle Teilnehmer dieser Woche gesund und munter bleiben.
Ihr Berichterstatter und Veranstalter der 1. Spanielwanderwoche
Franz Reisner
PS.: Die „Siegesfeiern“ und Abschiedsgespräche dauerten noch bis in die frühen Stunden des nächsten Tages. Wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr in Zell am See wieder, wo die LG Steiermark die nächste Veranstaltung ein Spanielwanderwochenende veranstaltet.
Herrmann Cede fuhr am Sonntag mit einer kleinen Runde zum Riesachfall und wanderte mit ihnen. Bericht davon habe ich leider keinen, aber Fotos die mir Hermann Cede schickte.
Fotos von der Sonntagswanderung
Fotos: Hermann Cede






Ich hoffe die Schuhe der Abschlußwanderer sahen nachher besser aus als dieses Paar!
