Die fünfte Wanderung am Freitag den 22. Mai
Zur Moarhofalm
Bericht: F. Reisner, Fotos: Hans Kellner, F. Reisner
Der Beginn des verlängerten Wochenendes war der Start zum 9. bayr. – österreichischem Spanielwanderwochenende. Wenn auch sehr böse Zungen behaupten der Jagdspanielklub sei kein Wanderverein, so möchte ich diesen bösen Zungen wünschen, dass sie ihre Spaniels genau soviel und artgerecht bewegen – nämlich ohne Leine in Gottes freier Natur – wie wir das bei unseren Wanderungen tun. Ja ich halte ihnen sogar entgegen, dass mancher, reine „Ausstellungshund“, in seinem ganzen Leben weniger artgerecht bewegt wird, wie einer der teilnehmenden Spaniels hier an einem einzigen Wandertag. Vielen Hunden von „Sonntagsjägern“ wird es auch nicht viel besser ergehen. Von der Freude die wir unseren Spaniels hier bereiten ganz zu schweigen. Ob 8-9stündige Autofahrten, dann einen Tag lang im Käfig sitzen, einziger „Ausgang“ die Runden im Ring, dem Hund mehr Freude bereiten als eine mehrstündige Wanderung mit vielen „Abstechern“ ins geliebte Wasser, möchte ich der Beurteilung des Lesers dieser Zeilen überlassen.
Die 54 Menschen mit ihren 58 Spaniels (Gordonsetter „Odessa“ der Hund von Hans Stocker war der einzige Rassefremde und der 59. Hund in der Runde) sind da jedenfalls meiner Ansicht, das sollten sich jene gehfaulen bösen Zungen einmal hinter die Ohren schreiben. Auf jeden Fall kommen zu diesen Wanderveranstaltungen mehr Spaniels als zu jeder anderen Veranstaltung sowohl des deutschen als auch des österreichischen Jagdspanielklubs. Soviel einmal als „Vorwort“.
Nun zur „Tagesordnung“: Als wir um 10 Uhr auf der Straße vor dem Zechmannhof Aufstellung zur Abfahrt nahmen schien der Konvoi endlos zu sein. 28 Autos – leider wurden von den schon erwähnten Damen wieder keine Fahrgemeinschaften gebildet um die Kolonne zu verkürzen – machten sich auf die Reise ins Preuneggtal. 28 Autos über die kurvenreiche Strasse nach Pichl und wieder hinauf zur Preuneggstraße zu bringen war kein Honiglecken. Meine Person als „Frontman“ und Hans Stocker als „Besenwagen“ hatten das ganz gut im Griff. Nach mehr als 30jähriger Erfahrung in dieser Gegend kann das ja für mich kein Problem mehr sein .
Um 1/2 11 Uhr am Schranken zur Mautstrasse ins Preuneggtal angekommen, waren wieder besonders „gruppenfreundliche“ Wanderer am Werk. Sie nahmen ihre Hunde und machte sich auf die Socken ohne zu achten, dass noch nicht einmal alle einen Parkplatz hatten, aus ihren Autos ausgestiegen waren oder ihre Wanderschuhe an hatten. Eine Superleistung an Rücksichtnahme auf die Gruppe, herzlichen „Dank“ dafür. Da 3 parkende Autos einen Bagger am ausfahren behinderten, mussten die Lenker dieser Fahrzeuge wegfahren. Da diese Lenker auch zur „vorschnellen Gruppe“ gehörten, musste ich mir die Seele aus dem Leib brüllen damit sie mich hören konnten und zurückkamen um ihre Autos wegzufahren. Für mich kein schöner Wanderungsbeginn. Etwas mehr Disziplin und Rücksichtnahme würde ich mir da schon wünschen. Aber manche leben halt nach dem Motto: Mir geht’s gut, wie’s den anderen geht ist mir wurscht!
Bei leichter Bewölkung gingen wir, nach Erledigung der erwähnten „Kamalitäten“, letztendlich in langgezogener Kolonne entlang des Preuneggbaches die 4,85 km Richtung Moarhofalm. 2 Autos mit Teilnehmern die weniger gut zu Fuß waren fuhren mit dem Auto, nachdem wir die Absperrung entfernten, hinein. Im vergangenen sehr schneereichen Winter sind hier mehrere Lawinen ins Tal gerutscht. Eine dieser Lawinen wurde als „Jahrhundertlawine“ bezeichnet. Ursprünglich etwa 200 m lang und 17m hoch. Sie verschüttete nicht nur die Strasse, sie überquerte und verschüttete auch den Bach. Glücklicherweise teilte sich die Lawine dann und verschonte eine Jagdhütte in der sich zur fraglichen Zeit ein alter Jäger aufhielt. Als er Wild an seiner Hütte vorbeiflüchten sah, das Donnern der auf ihn zukommen Monsterlawine hörte, ahnte er schon seine letzte Stunde. Gott hat ihn noch davor bewahrt. Manche Menschen haben einen besonderen Schutzengel. Die Reste dieses Naturereignisses fanden wir noch rechts und links der Straße, einige Fotos zeugen davon.
Am Hinweg gab es einige kleine Regengüsse – wir gingen mit etwas „Wasserkühlung“. Gegen 12 Uhr, nach einer gemütlichen Wanderung, trafen wir auf Manfred Royers „Moarhofalm“ ein. Die Sonne schien wieder auf uns herab, die Wolken wie weggeblasen. Wie mir Hans Stocker am Nachhausweg erzählte ist in dieser Almhütte seine Großmutter zur Welt gekommen. Am Rückweg bekamen wir wieder eine kurze Dusche von oben, Reiner Fein hatte leider sein Duschbad vergessen, drum sah er danach etwas ramponiert aus. Weil der Weg und auch die Alm viele Motive hergibt gibt es wieder eine 2. Seite mit Fotos.





























