Wanderwoche 2009

2. Bayrisch – Österr. Spanielwanderwoche
sowie 9. Bayrisch-Österreichisches Spaniel – Wanderwochenende

Bericht: Franz Reisner, Fotos: F. Reisner, Hans Kellner

Die Wanderwoche

Ursprünglich waren diese Veranstaltungen nur als Wochenende geplant und auch so durchgeführt geworden. 2005 traten einige deutsche Teilnehmer an mich heran und schlugen vor, das Wanderwochenende auf eine ganze Woche auszudehnen, weil die Anreise nach Österreich für viel Deutsche sehr weit ist. Wenn man da gleich für eine Woche anreist sei es besser, die Reisespesen die gleichen. Ich griff den Vorschlag auf, obwohl es für mich ein wesentliches Mehr an Arbeit war. 2006 war also der erste „Versuch“ eine Wanderwoche durchzuführen. Die Teilnehmerzahl war groß.
Für 2009 wünschten sich eine Anzahl von Personen eine Zweiteilung. Einerseits eine Woche, andererseits ein Wochenende. Eigenartigerweise kamen jene, die einst eine Woche wünschten, heuer nur das verlängerte Wochenende! Ich versuchte beiden Wünschen gerecht zu werden, was nicht immer leicht ist. So viele An -und Abmeldungen wie heuer gab es noch nie. Die Krone war eine Abmeldung keine 24 Stunden vor der Anreise. Ja, solche Veranstaltungen durchzuführen ist nicht immer einfach, es jedem Recht zu tun noch weniger.
Nichts desto Trotz kamen am 17. Mai 2009 27 wackere Spanielwanderer mit 22 Spaniels am Zechmannhof an. Ein Teil davon wohnte im Fichtenheim nur wenige Meter vom Zechmannhof entfernt. Abendessen gab es im Zechmannhof, bekocht wurden wir von der phantastischen Köchin Wally Stocker, der Chefin des Hauses. Wie immer bestens betreut im Service von Birgit und Harry Stocker, den Juniorchefs, die meisten Wanderungen wurden vom „Seniorchef“ Hansi Stocker begleitet, sofern man in diesem Alter von Senior sprechen kann.
Am Sonntagabend gab es noch die Tourenbesprechung für die erste Wanderung am Montag, am Plan steht „Kulmberg-Rundwanderweg“, eine leichte Wanderung über ca. 10 km, so zum „eingehen“.

Die erste Wanderung am Montag den 18. Mai

Kulmbergrundweg
Bei strahlendem Frühlingswetter – der Temperatur nach sogar Sommerwetter – gingen wir nach dem Gruppenfoto unter Führung von Hans Stocker vom Zechmannhof weg. Leicht ansteigend durch den Wald, später diesem entlang und etwas bergan über eine Wiese. Im Süden sah man die von Schirennen her weltbekannte „Planai“ mit – trotz der warmen Temperaturen – noch vielen Schneeresten, gegenüber die „Hochwurzen“, ebenfalls ein Schiberg, davor die Stadt Schladming. Am Wald entlang, vorbei an in kräftigstem Gelb blühenden Löwenzahn der das satte Grün der Futterwiesen noch betonte. Leider gab es auch da wieder „flotte“ Wanderer die kein Auge und anscheinend auch keine Zeit hatten diesen Anblick zu genießen. Leider gibt es immer noch Menschen die auch im Urlaub unter Zeitdruck stehen und nicht abschalten können, sie sind eigentlich zu bedauern.

Es gibt aber, wie in jeder Gruppe, nicht nur „Konditionswunder“, es gibt Menschen die gesundheitliche Probleme haben, auf die sollte man auch Rücksicht nehmen. Will man dies nicht, sollte man besser an keinen Gruppenwanderungen teilnehmen. Opfer dabei bin meist ich, einer muss sich ja um die „Hinterbliebenen“ kümmern, man kann sie nicht mutterseelenallein im Wald zurücklassen. Vielleicht denken da „schnelle Ehemänner“ und sonstige Eilige einmal darüber nach. Nach einer Gallenblasenoperation um 12kg erleichtert hatte ich persönlich weder Luft noch Konditionsprobleme.

Nachdem wir die ersten Häuser des Ramsauer Ortsteils Kulm erreicht hatten bogen wir links den Berg hinauf zum ehemaligen „Berggasthof“, dort wurde etwas zusammengewartet – welch ein Wunder – als ich mit meinen, etwas „schwächelnden“, 3 Damen ankam wurde aber gleich wieder weitergegangen, sodass sich die Damen kaum erholen konnten. Die Geländegängigkeit ist halt nicht bei allen „Steyrern“ gleich! A Puch Haflinger tuat‘ sich leichter als manches schwere „Mädchen“!
Dann ging es weiter, etwas bergab, zur „Kulmschanze“, eine Schisprunganlage die auch im Sommer für Trainingsschanze des Nationalteams benutzbar ist. Zwei Spaniels versuchten es zu unserem Leidwesen auch. Gott sei Dank überstanden es beide ohne gröbere Verletzungen. Jedenfalls waren bei uns die zwei ersten „Spanielschispringer“ der Welt. Da der Schanzenanlauf mit einer grünen Matte belegt ist hielten das beide wohl für eine Wiese auf der sie laufen konnten. Der Erste, ein Cocker, rutschte den Anlauf hinunter, wurde aber am Schanzentisch so langsam und kam zum Stillstand, stand auf und lief weg. Der Zweite, ein Springer, etwas schneller und schwerer, lief weiter in die Mitte der Anlaufs wo sich eine Keramikspur befindet, rutschte auf dieser bis zum Schanzentisch, wurde sehr langsam, sodass man meinte er kommt zum Stehen, kippte aber doch über den Tisch. Nach einem kurzen Moment gab es aber auch hier Entwarnung, die Hündin lief – Anfangs zwar etwas hinkend – später aber wieder sehr flott bergauf und bergab. Beide hatten einen Schutzengel. Das Schlimme daran ist, man hat keine Chance zum eingreifen.

Aus der Wanderung zum „eingehen“ wurde für einige eine Wanderung zum „Eingehen“. Verstehen sie die Doppelsinnigkeit dieses Wortes? Die Hitze dieses Montags trug einen großen Teil dazu bei. Damit daraus kein „Drama“ wird war vorgesorgt, mit etwa 2stündiger Verspätung – nass am ganzen Körper – aber mit staubtrockenen Mund, die Hunde hatten es da besser, kamen wir um etwa 14 Uhr am „Ederhof“ an. Streckenlänge bis dahin etwa 8 km. Für die meisten war das schon Endstation, auch für mich. Nach gutem Essen, kalten Getränken und leicht einsetzendem Regen war der „Dampf“ bei vielen draußen. Der Wirt – der Schwager unseres Juniorwirtes Harry – war so nett und fuhr einige Fahrer zum Zechmannhof damit sie ihre Autos holen konnten um die müden und fußmaroden, an Oberschenkelkatarrh erkrankten Wanderer nach Hause zu bringen- der Herr danke es ihm! Schon bei der Abfahrt vom Zechmannhof hatte Petrus Einsehen und sorgte für etwas Kühlung von oben. Die „Benzinrückwanderer“ kamen trockenen Fußes nach Hause, die echten Wanderer hatten leichte Befeuchtung vom Himmel, kamen aber unversehrt am Zechmannhof an, darunter auch Hans Stocker. Danke Hansi für die Führung!
Beim Abendessen ging dann ein richtiger Wolkenbruch nieder, was aber dann keine Rolle mehr spielte.