Wanderwochenende 2002

2. bayr.-österr. Wanderwochenende

Fotos: Reisner, M. L. Doppelreiter

Eigentlich müßte man es schon deutsch-österreichisches Freundschaftstreffen nennen. Aus dem von 3 LG Treffen ist ein 2 Ländertreffen geworden. Ein Mitglied aus Holland war auch dabei. Von beiden Jagdspanielklubs waren die Präsidenten und der halbe Vorstand anwesend. Für den DJSpK. Präsident Dr. Peter Beyersdorf, für den ÖJSpK. Präsident Reinhold Brechtel. Natürlich auch die 3 Landesgruppenobleute, für Bayern DI Lothar Koch, für Stmk, K, OT Maria Luise Doppelreiter  und für NÖ/Bgld. Franz Reisner. Für die jubilierende Bezirksgruppe München waren Dr. Eva Franz und ihre Stv. Gräfin Dürckheim anwesend. Vom österr. Vorstand noch die Geschäftsstellenleiterin Silvia Krutzler und Kassierin Elisabeth Hammerl. Als Ehrengast des Veranstalters war Herr Bruno Richter, der Gründer der Bezirksgruppe München anwesend. Insgesamt waren ca. 80 Teilnehmer, die mir leider nicht alle namentlich bekannt sind und ca. 70 Spaniels da. Dieses Treffen hat sich, meiner Meinung nach, zum größten europäischen Wanderwochenende der Spanielfreunde entwickelt. Aus organisatorischen Gründen und aus Gründen der Unterbringung müssen wir in Zukunft achten, dass die Teilnehmerzahl nicht zu groß wird um die Atmosphäre dieser Veranstaltung zu erhalten. Der Sinn dieser Wandertage und geselligen Abende, zur Bildung von Freundschaften und zum besseren Kennenlernen der Mitglieder beider Länder darf nicht verloren gehen. Nun zum Geschehen. Im Laufe des 9. Mai kamen unsere Teilnehmer ins Hotel zur Post in Schleching ( für die, die nicht dabei waren, Schleching liegt in Bayern (Chiemgau), ca. 20 km südlich vom Chiemsee). Um 19 Uhr trafen wir uns zum Abendessen. Die Meisten kannten sich ja schon vom ersten Treffen in Ramsau, darum war auch die Begrüßung sehr herzlich. Die neuen Teilnehmer waren von dieser Stimmung gleich mitgerissen. Der LG Vorsitzende Herr Lothar Koch begrüßte die Teilnehmer.

Die Zeit bis zum Essen wurde mit dem Unterschreiben unseres Klubbuches genützt.

Herr Koch mit Gattin beim Lesen unseres Klubbuches, unterschrieben hat er natürlich auch
auch Präsident Dr. Beyersdorf unterschrieb, 
 die Gattin schaute ihm aber genau auf die Finger

Nach dem Essen hatten sich alle natürlich viel zu erzählen was so im vergangenen Jahr so geschah. Einige, es waren gar nicht so wenige, tagten bis Mitternacht und unterhielten sich bei mehreren Gläsern einer braunen Flüssigkeit welche die Bayern Bier nennen. Reiner Fein war ob dieser Bezeichnung von mir nicht ganz glücklich und verteidigte das bayrische Nationalgetränk mit Eifer. Boshaft wie ich manchmal sein kann ärgerte ich ihn mit der braunen Flüssigkeit immer wieder. Aber unsere Nachbarn in Bayern sind für ihren Humor bekannt und nahmen es mir nicht krumm.
 Trotz der langen Abendsitzung ging’s am 10. Mai in aller Früh um 10 Uhr los. Wir fuhren einige Kilometer mit dem Auto. Am Parkplatz angekommen, fuhren einige mit dem Sessellift, die meisten gingen aber einen steilen Waldweg hinauf auf eine schöne Alm.

2 Präsidenten am Start, einer ging, einer fuhr!

Sogar Präsident Brechtel fuhr Lift ( er mußte leider zurückgehen weil die Familie Hammerl über Handy um Hilfe rief, sie hatten sich verfahren und fanden nicht zur Gruppe) Gattin und Hund ließ er weiterwandern. Maria Luise Doppelreiter muss mit dem Dampfzug hinaufgefahren sein, zumindest waren am Handy solche Dampfzuggeräusche hörbar. Sie muss mit dem Zug gekommen sein, denn sie hatte auch Verspätung!

Reiner Fein mit dem Hundebaby der Fam. Hawlik

Wie sie auf dem Bild sehen können war uns gute Fernsicht leider nicht vergönnt, nahgesehen haben wir gut gegessen und gut getrunken. Auch auf dieser Alm hatten sie das braune Getränk, es ist in Bayern sehr verbreitet (Reiner nicht ärgern beim Lesen). Inzwischen schmeckt’s mir schon. Trotz trüben Wetter war es sehr schwül und wir schwitzten gewaltig. Einige unserer Teilnehmer gingen noch einen Rundweg (solche Streber) wir blieben sitzen und unterhielten uns.

vier Damen beim „Almplauscherl“
Sammeln zum Abmarsch von der Alm

Man muss ja schließlich auch rasten, wenn es dazu ein Bier gibt ist es noch besser, verdient haben wir’s. Bergab war’s auch nicht flacher, aber schneller. Am Parkplatz angekommen hatte unseren Samariter Reiner Fein ein gutes Nußschnapserl, danke noch im Nachhinein, gut war er.  Zuhause, das heißt beim Hotel angekommen, hatten die Meisten schon wieder Verlangen nach Flüssigkeit. Wir bekamen diese gleich 2 mal, einmal von innen, einmal von oben. Ein kurzer aber heftiger Regenguß sorgte für Abkühlung, was aber einige „Dauersitzer“ nicht abhielt draußen sitzen zu bleiben. Nach dem Abendessen und der unvermeidlichen Abendsitzung bis Mitternacht gingen viele etwas müde ins Bett um am nächsten Morgen wieder fit zu sein. Der Großteil war es auch. 
Dabei eine lustige Geschichte vom Morgen.

Eine Bäuerin in Schleching machte an diesem Morgen eine Teilnehmerin darauf aufmerksam, dass ab 1. Mai, Hunde nicht in die Wiese dürfen. Das sei sogar angeschrieben. Nun, unseren Hunden sagen es ja ihre lesekundigen Besitzer. Wie ist das aber bei den bayrischen Wildtieren wie Füchse, Marder und dergleichen, gehen die jetzt alle in die Grundschule um lesen zu lernen???

Samstag, 11. Mai 945 Gruppenfoto, anschließend Abfahrt zur Seiseralm ( auch in Bayern gibt’s eine!) in Gruppenformation. Ein burgenländischer Teilnehmer hatte ein Abstandwarngerät montiert, welches schon bei 300m Abstand bremst, und hatte so den Anschluss verloren. Wir fanden ihn aber und nahmen uns seiner an und „rasten“ dann mit 50 Sachen zu den anderen, die schon am Parkplatz warteten. Es is scho a Gfrett mit die burgenländischen Abstandwarner, bremsen dauernd, gell! Vielleicht braucht er eine „englische“ Betriebsanleitung? Angekommen und los ging’s, Claudia Fein hat ein bisserl g’schummelt mit der Steigung, von wegen flach. Na ja, so flach war’s gerade nicht. Irgendwo auf der Strecke hatte dann der English Springer „Hulot“ von Herrn Koch Jagdgelüste und machte sich selbstständig um längere Zeit gesucht zu werden. Was mich zu einer kecken Meldung und Herrn Franz zu folgendem Gedicht veranlasste.

Wir hatten hier zwei schöne Tage
 abseits aller Alltagsplage,
 sind gewandert miteinand’
 sahen dies und allerhand.
 Hatten auch ein gut Quartier.
 Mit viel Spaß und auch Plaisier
 füllten wir des Tages Stunden
 durch Spaziergang mit den Hunden.
 Wer läuft durch den Wald so bunt?
 Es ist Herr Koch, der sucht sein’ Hund!
 Abendessen, Frühstücksbar,
 ich denke, es war wunderbar
 organisiert von lieben
  Menschen, die sich ummi- trieben,
 bis dass es wunderbar geklappt.
 Wir hätten’s besser nicht gehabt,
 wenn wir selbst hätten’s machen müssen,
 das sollte jeder von uns wissen.
 Dank an alle, die betroffen
 und wir anderen können nur hoffen
 dass es, wie es heuer war
 wird bestimmt auch nächstes Jahr!

Des Einen Freud des Andern Leid! Aber wie sonst wäre Herrn Franz dieses Gedicht eingefallen.

dieser Wald verführt ja auch zum Jagen!
über eine schöne Wiese , die Kolonne wird schon lang

In etwas langer Kolonne gingen wir durch den Wald. Ich war der Meinung an einem Wanderwochenende teilzunehmen, ich irrte, ich war Teilnehmer einer deutsch- österr. Flüchtlingsbewegung, so hetzten manche durch den Wald. Nicht der Berg, das Bier muss laut gerufen haben. Sonst wären die nicht so gerannt.

Hubert mit dem ältesten Spaniel unserer Gruppe (15 Jahre)

Hubert Tannhäuser ging mit dem 15 jähr. „Dusty“ von Gisela Kasper die ganze Strecke, der Hund mußte nie getragen werden, bravo. Kurz vor dem Zielgasthaus (Gasthäuser sind immer schöne Ziele!) fanden unsere Hunde zwei Fischteiche, die sie mit großem Eifer in Spanielteiche umwidmeten. Wir Nachkommenden wunderten uns, dass Forellen in so brauntrüben Wasser schwimmen, unsere Hunde wühlten ganz schön auf.

ganz schön was los beim Essen,
 bei fast 80 Teilnehmern
bespricht Herr Koch mit 
Gräfin Dürckheim schon den Festabend?

Das ist das Bild des Tages: Frau Dr. Eva Franz, die Bezirkssprecherin der BG München wanderte so rasant, dass die Schuhe das Zeitliche segneten. Barfuß am Asphalt trug sie es auch noch mit Humor. Beim nächsten Geburtstag hat die BG München hoffentlich das passende Geschenk, wenn Frau Dr. Franz sich schon für den Klub die Schuhe zerreißt, soll man ihr gefälligst welche schenken! War natürlich nicht ernst gemeint, aber wie sie sehen hat Frau Dr. Humor, Gott erhalte ihr diesen. Menschen mit Humor werden immer seltener.

Am Abend feierte die Bezirksgruppe München, einer der Gründer ist Herr Bruno Richter, sein 40 jähriges Bestandsjubiläum. Wer an diesem Abend fehlte versäumte etwas. Frau Dr. Franz sprach die einleitenden Worte. Anschließend trat die Kindertrachtengruppe von Schleching auf. Der Leiter der Gruppe erzählte einiges über den Ort Schleching und begleitete die „Plattler“ auf der „Zugin“ (bayr. für Ziehharmonika).

Inzwischen wurde gegessen und geplaudert. Nach dem Essen ging der bunte Abend weiter, die Tänzer kamen in das Finale. Der Leiter der Gruppe hatte aber noch einen glänzenden Einfall, er ließ vier Männer aus dem Publikum auswählen, die einen sogenannten „Bankerltanz“ absolvieren mußten. Wie es der „Zufall“ so wollte wurde auch unser Präsident Reinhold Brechtel für diesen Tanz ausgewählt. Überhaupt waren hier die Österreicher in der Mehrzahl. 3 Unsrige und nur ein Bayer.

Auf jeden Fall schlummern in unseren „Bankerltänzern“ verborgene Talente, wenn’s dann a no a Luft kriagn, san’s scho perfekt! Alle bewiesen großen Humor, dass war das Wichtigste. Nach dieser Darbietung ging es an die Festreden. Als erster kam Präsident Dr. Peter Beyersdorf zum Wort. Er erzählte mit launigen Worten aus der Geschichte beider Klubs und über die Freude die ihm diese Treffen bereitet. In seiner Rede lobte er die 3 Initiatoren dieser Veranstaltung und was daraus entstanden ist. Er versprach auch nächstes Jahr in Ramsau wieder dabei zu sein um die deutsch- österreichische Freundschaft wieder zu vertiefen. 

Dr. Beyersdorf bei der Festrede

Nach Dr. Beyersdorf kam unser Präsident Reinhold Brechtel zum Wort. Er ging auf die gemeinsame Geschichte der beiden Klubs ein. Beide Spanielklubs feiern heuer ihr 95 jähriges Bestehen und sind aus einem Klub hervorgegangen. Auch er betonte die Bedeutung des gemeinsamen in der Zucht und andern Belangen. Diese Treffen sollen der Grundstein einer weiteren Zusammenarbeit in angenehmer Atmosphäre sein. Nach diesen Herren sprach Bruno Richter einige humorvolle Worte über beide Landesvereine und ihre Vergangenheit und seine Verbindung zu Österreich.

Dr. Koch bei der Festrede

Zum Schluß ergriff der Landesgruppenvorsitzende von Bayern Lothar Koch das Wort. Er bedankte sich bei Frau Dr. Franz und Claudia Fein , die für das Zustandekommen dieser Veranstaltung in Schleching verantwortlich waren und sehr gut gestalteten. Auch er erwähnte die Urheber dieser Veranstaltung und bedankte sich bei diesen. Frau Dr. Franz, Claudia Fein und Maria Luise Doppelreiter erhielten von Herrn Koch einen Strauß Blumen als Anerkennung. Nach diesem offiziellen Teil gab es noch lange Gespräche auf privater als auch auf Klubebene. Manche saßen bis nach Mitternacht.

hier ging’s besonders lustig zu

Schon beim Frühstück verabschiedeten sich die Meisten sehr herzlich, neue Freundschaften wurden geschlossen, alte aufgefrischt. An die 60 Teilnehmer haben schon für Ramsau 2003 zugesagt. Am Abreisesonntag ging noch ein Teil eine kürzere Wanderung zu einer Kapelle, leider war ich aus Gründen der doch weiten Heimreise hier nicht mehr dabei. An alle Teilnehmer noch herzliche Grüße, an Claudia und Reiner Fein für die gute Betreuung ein großes Dankeschön. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr.

Auf Wiedersehen in der Ramsau 2003!
Franz Reisner