Wanderwochenende 2004

4. Bayrisch-Österreichisches Wanderwochenende

Heuer veranstaltet von der LG Steiermark
 
Bericht und Fotos: Franz Reisner

Jedes Jahr ist eine andere der 3 veranstaltenden Landesgruppen als Ausrichter unseres Wanderwochenendes an der Reihe, 2004 war es in hervorragender Weise die LG Steiermark. Maria Luise Doppelreiter als Landesgruppenobfrau und Veranstalterin dieses Wochenendes konnte 100 Teilnehmer mit 82 Spaniels in Zell am See im „Hotel zur Schwebebahn“ begrüßen. Einige reisten schon früher an, der Großteil wurde aber von Frau Doppelreiter erst am Donnerstag im Laufe des Tages im Hotel empfangen. Das Hotel liegt am Ortsende von Zell am See direkt unterhalb der Schmittenhöhe in sehr ruhiger Lage mit schönem Ausblick auf die Bergstation der Seilbahn. Wir wurden alle durch den Wirt Herrn Daxer freundlich begrüßt.

Ab 19 Uhr gab es einen Begrüßungscocktail und ein vorzügliches Büffet zum Abendessen, sowie die Begrüßung durch die Veranstalterin. Ein Gemeinderat der Stadt Zell am See, die Touristikmanagerin und der Hausherr begrüßten ebenfalls die Gäste. Begrüßungsworte sprachen auch der Präsident des ÖJSpK Reinhold Brechtel, der Präsident des DJSpK  Dr. Peter Beyersdorf und der LG Vorsitzende der  Bayern DI Lothar Koch. Frau Doppelreiter wurden auch einige Begrüßungs- und Dankesgaben von den Teilnehmern bzw. den beiden anderen LG überreicht.

Nach dem „offiziellen“ Teil ging es mit einem gemütlichen Abend weiter, und an Gemütlichkeit fehlte es in den folgenden Tagen sicher nicht. Wie überhaupt die Harmonie, wie bei allen Spanielveranstaltungen, hervorzuheben ist.

Es wurde auch ein lustiger Abend nach dem Essen. Ab 21 Uhr war die Bar geöffnet, am Donnerstag sogar mit Lifemusik. Frau ÖJSpK Kassierin Elisabeth Hammerl tanzte sogar mit LG Schriftführerin Gerti Lukezic einen Boogie. Die anderen „diskutierten“ gutgelaunt bis zur Sperrstunde, der Humor kam auf jeden Fall nicht zu kurz. Einige „reisemüde“ gingen sehr bald ins Bett um für den nächsten Tag gerüstet zu sein, vor allem ausgeschlafen. Die Bargeher waren aber am Freitag auch fit, oder gerade deshalb?

unsere 2 Tänzerinnen
gut gelaunte Bayernrunde

Am Freitagmorgen um 10 Uhr war Aufbruch. Die „Gruppe Gsellmann“ mit den ganz Sportlichen war schon um 9 Uhr zu einem „Sechsstünder“ aufgebrochen. Eine Gruppe unter Heinz Fuchs ging zur „Sonnbergalm“, besuchte ein Holzhackermuseum und den Bartweltmeister, sie waren mit ca. 3 Stunden Gehzeit unterwegs. Die 3. Gruppe fuhr mit Maria Luise Doppelreiter auf die Schmittenhöhe und ging den 3/4 stündigen gemütlichen „Sissiweg“. Eine, vorerst nicht geplante Gruppe, fuhr mit mir auf die Schmittenhöhe und über den „Breiteckweg“ ins Tal. Einige Mitglieder meiner Gruppe wollten unbedingt die Aussicht (am Morgen gab es die noch) von der Schmittenhöhe ins Tal genießen aber nicht mit der Bahn runter sondern gehen, da sie nicht ortskundig waren ging ich mit ihnen. Die Wanderbilder dieses Berichts sind daher nur von dieser Gruppe. Die etwa 100 Aufnahmen (aus Platzmangel und auf Grund der Dateigröße sind sie hier leider nicht unterzubringen) von mir und die Fotos der anderen Fotografen können sie auf CD bei Maria Luise Doppelreiter bestellen.

Nach ein paar Metern waren wir bei der Talstation, Fahrkarten wurden gekauft (M. L. Doppelreiter hatte auch da für eine Ermäßigung gesorgt) und mit 15 Menschen und 23 Cockern fuhren wir auf den Berg. In der Gondel war es etwas eng da außer uns noch einige Touristen einstiegen. Mit unseren gut erzogenen Spaniels war das aber kein Problem. Am Berg angekommen ließen wir unsere Lieblinge von der Leine. Das war ein Spektakel! In alle Richtungen stürmten sie Richtung Schneefelder. Da oben noch relativ viel Schnee lag gab es da genügend Möglichkeit dazu. Noch konnten wir die Aussicht genießen, was wir auch weidlich taten. Beim anschließenden Gipfelfoto waren natürlich nicht alle Hunde dabei, beim Bergabwandern waren sie meistens bei uns. Einmal allerdings gingen 2 in die Botanik ab. Aber auch die Beiden kamen glücklicherweise wieder gesund zu uns. Beim Bergabgehen blieben wir einige Male stehen und ich nannte meinen Mitwanderern einige mir bekannte Berge und Orte der Umgebung. Für die Hunde war dieser Bergabmarsch ein wahres Paradies, die kennen keine Knieprobleme, die einige von uns noch bekommen sollten.
 Bis ein Stück weit unter die „Breiteckalm“ lag noch sehr viel Schnee wie sie auf den Fotos sehen. Kurz vor der „Glocknerhütte“ hörte er auf und es kamen immer mehr Wolken daher. Die Hütte war also willkommener Unterstand und wir aßen eine Kleinigkeit und nahmen eine „Henkelsuppe“ zu uns. Was ist denn das? Für die Nichtdabeigewesenen: Es ist ein halber Liter Bier im Henkelglas!

Im Stausee unter der „Glocknerhütte“ gingen der „Gerhardclan“ und einige andere Cocker baden, sie wären aber auch so ausreichend nass geworden, denn nach ein paar hundert Metern kam ein Gewitter als wir über eine Wiese bergab Richtung Mittelstation gingen. Links der Wald und rechts ein Liftseil in ausreichender Entfernung waren aber ein guter Blitzschutz, gegen den Regen konnten wir uns selbst schützen. Beim Bergabgehen überholte uns ein Geländewagen mit den Wirtsleuten der „Ebenbergalm“ und becircte Peter Hammerl die Hütte aufzusuchen. Ich erklärte ihm, dass diese Hütte direkt über Zell am See liegt und wir nicht nur länger gingen sondern auch einen Riesenumweg machen müssten, er aber blieb hartnäckig. Als wir bei der Stelle ankamen wo wir zu unserem Hotel abzweigen sollten (ich war schon ein Stück unterwegs) rief Peter Hammerl uns zurück und wir ließen uns überreden in Richtung der Alm zugehen. Es war um 1 1/2 Bergabstunden mehr und sollte für uns am Abend und auch noch am nächsten Tag spürbar sein. Auch hatten wir einen kleinen Cocker bei uns, der dann abwechselnd von Heinz Mittermair, Reiner Fein und Karin Gerhard getragen wurde.

Mit Wetterepisoden gingen wir weiter, einmal Sonne, einmal Regen und immer wieder bergab so dass auch ein konditionsstarker Präsident Dr. Beyersdorf  müde wurde und sich bei der „Präsidentenruh“ mit Gattin Gisela und Elisabeth Hammerl auf die Bank setzte. Von hier aus sieht man herrlich auf Zell am See. An dieser Kreuzung hätten wir zur „Ebenbergalm“ abbiegen sollen, es hatte aber keiner mehr Lust dazu, die Knie meldeten sich immer lauter zu Wort. Außerdem gab es ab 16 Uhr Kaffe und Kuchen im Hotel und das wollten sich viele auch nicht entgehen lassen. Die Männer nahmen aber, weil’s so schwül war, eine „Henkelsuppe“ ein. Vorher mussten aber noch die Hunde gesäubert werden, denn das letzte Wegstück legten wir bei Regen und auf einem dadurch schmutzigen Waldweg zurück. Die Reinigung war aber kein Problem, Maria Luise Doppelreiter hatte auch das bestens organisiert. Vor dem Haus waren 2 Becken mit Wasser und eine Dusche vorbereitet, im Haus stand ein Trimmtisch um die Hunde in bequemer Höhe abtrocknen zu können und die Handtücher konnte man hier auch trocknen. Beim Ausgang waren auch noch Plastiksäcke zur „Losungsentfernung“ aufgehängt, der Verbrauch von 700 Sackerl ist mir allerdings schleierhaft. Oder haben diese die Menschen vielleicht auch verwendet?

Am Freitag machten wir um 18 Uhr noch eine Schiffsrundfahrt auf dem Zellersee. Leider war dabei das Wetter nicht so wie erhofft und es die schöne Gegend mit dem malerischen See (natürlich wir auch) eigentlich verdient hätten. Herr Daxer erklärte uns die ganze Umgebung und zeigte uns auch die Villen der Zeller Prominenz wie die Familie Porsche usw. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, daher auch keine Fotos. Bei gut gelaunten Menschen gibt es kein schlechtes Wetter, außerdem saßen wir unter Dach, so dass auch diese Rundfahrt schön war. Nach etwa einer Stunde fuhren wir ins Hotel zurück wo uns ein italienisches Büffet erwartete.
Nichts desto Trotz gab es aber nach dem vorzüglichen italienischen Abendbüffet für die Konditionsstarken wieder eine Abendsitzung bis nach Mitternacht. Eigenartigerweise hatte beim Sitzen kaum einer Schmerzen, zumindest nicht in den Knien. Da für Samstag Regen und  Kälte vorausgesagt wurde musste die geplante „Großglocknerfahrt“ abgesagt werden und da war auch die Sperrstunde nicht so genau.
Am Samstag traf das prognostizierte Wetter leider ein. Es regnete. Irgendwer muss uns Petrus vergrämt haben. Hatten wir bei unseren Veranstaltungen stets Superwetter, so ist uns in letzter Zeit einige Male der Wettergott nicht hold gewesen. Schon im Vorjahr in Ramsau hatten wir einen verregneten Samstag. Aber Spanielmenschen sind wetterfest wie ihre Hunde und unternahmen auch hier etwas. Einige gingen in die Stadt einkaufen, ein Teil fuhr an die Salzach und ging dort mit den Hunden. Am Nachmittag gingen noch sehr viele auf die am Freitag nicht mehr besuchte „Ebenbergalm“ um sich an herrlichem Apfelstrudel und anderen Köstlichkeiten zu ergötzen.

die „Salzachwandergruppe“
die Salzach entlang

Am Samstagabend gab es noch ein wunderbares Galadiner. Im Rahmen der Abschiedreden gab es noch etwas Besonderes. Claudia Fein wurde für ihre Verdienste um den Österreichischen Jagdspanielklub von Präsident Reinhold Brechtel geehrt. Sie wurde mit der bronzenen Dankesnadel ausgezeichnet. Unsere liebe Claudia ist seit langen Jahren in Knittelfeld bei der Intensivausbildungswoche als Trainerin tätig, dafür hat sich der Vorstand des ÖJSpK bedankt. Als einer der Teilnehmer bei einem dieser Kurse möchte auch ich mich dafür persönlich bedanken.

Claudia  ist das erste nichtösterreichische Mitglied das mit dieser Dankesnadel geehrt wurde. Claudia ist gleichzeitig ein Beispiel wie gut sich die österr.- bayrische Freundschaft inzwischen entwickelt hat.
Nachher gab es „Kamingespräche“ in der Bar bei der mir am Rücken sehr warm wurde wie mein bayrischer Amtsbruder DI Lothar Koch bestätigen kann. Da es genug zu trinken gab blieb aber kein Dauerschaden bei mir. Die Sperrstunde konnte auch heute leider nicht eingehalten werden da die Gespräche aus Gründen der „Völkerverbindung“ notwendig waren. Unterhalten haben sich alle prächtig.

Abschließend möchte ich mich für alle und auch persönlich bei Maria Luise Doppelreiter für die hervorragende Organisation recht herzlich bedanken. Alles hatte sie perfekt organisiert, für das Wetter kann man nirgends Garantie geben.
Vor dem Abschiednehmen machten wir am Samstag noch ein Gruppenfoto, da lachte wieder die Sonne. Auf der Fahrt gab es dann wieder alles, vom Regen über Schnee und Sturm bis zur Sonne.

Gruppenbild mit der Schmittenhöhe im Schnee
Diese herrliche Vase mit Spanielgravur hat MLD zum Abschied und als Dank für die gute Organisation vom Wirt Herrn Daxer bekommen

Nächstes Jahr findet das 5. österreichisch- bayrische Wanderwochenende im Bayrischen Wald statt und wird von der LG Bayern ausgerichtet. Wir freuen uns schon alle darauf unsere Freunde wieder zu sehen.
Liebe Maria Luise herzlichen Dank!

Auf Wiedersehen im Bayrischen Wald!
Franz Reisner