Spanielrassen



Der American Cocker Spaniel ist ein Nachkömmling von englischen Cocker Spaniels, die Ende des vergangenen Jahrhunderts von Großbritannien in die Vereinigten Staaten von Amerika kamen.
Ein eigener Standard wurde vom Amerikanischen Kennel Club (AKC) im Jahr 1943 herausgegeben und vom englischen Kennel Club (KC) 1946 als eigenständige Rasse anerkannt.
Der Amerikanische Cocker Spaniel ist das kleinste Mitglied in der Gruppe der Jagdhunde. Er hat ein kräftiges, kompaktes Gebäude und einen edel gemeißelten Kopf, insgesamt ein völlig ausgeglichener Hund von idealer Größe, tauglich zu beträchtlicher Schnelligkeit, verbunden mit großer Ausdauer. Der Standard beschreibt zutreffend das Wesen des American Cockers: Fröhlich, liebenswert, niemals aggressiv, temperamentvoll, ohne Furcht, stets ausgeglichen, insgesamt also ein unkomplizierter, aufgeweckter Spaniel.

Der American Water Spaniel hat seine Ursprünge, bevor er 1865 in Amerika als eigene Varietät geführt wurde, in Großbritannien. Hinter ihm stehen als Ahnen wahrscheinlich der Irish Water Spaniel, vielleicht auch der Field Spaniel oder sogar der Old English Water Spaniel.
Der American Water Spaniel ist ein äußerst intelligenter, sehr anpassungsfähiger und gelehriger Hund, der sich grundsätzlich in seinem Wesen stets freundlich, aber auch sehr wachsam, darstellt und in der Familie keinerlei Probleme aufgibt. Er ist ein aktiver Hund mittlerer Größe mit einem gewellten bis gelockten Haarkleid, der in den USA zu einem vielseitig brauchbaren Jagdhund gezüchtet wurde. Er ist ein ausgewogener, stabiler und gut bemuskelter Hund.

Der Clumber Spaniel ist in seiner jetzigen Erscheinungsform etwa gut 200 Jahre in England bekannt und blieb zunächst fast ausschließlich in Händen des englischen Adels.
So wurde er – obwohl ursprünglich französischer Herkunft – selbst zum englischen Hund.
Der Clumber Spaniel ist ein starkknochiger, aber gut ausgewogener Spaniel, der trotz seiner Masse zu erstaunlicher Beweglichkeit fähig ist. Er ist großmütig im Wesen und hochintelligent. Seine ganze Erscheinung drückt Kraft aus. Er ist zuverlässig und freundlich und zeigt keinerlei Neigung zu Aggressivität. Im Vergleich zu anderen Spaniels ist er im Wesen aber eher etwas zurückhaltend. Er gilt als ein bedächtiger Arbeiter bei der Jagd mit einer ausgezeichneten Nase und ist sowohl im Feld als auch bei der Wasserarbeit gleichermaßen erfolgreich. Er gehörte in England lange Zeit zu den am meisten geführten Jagdhunderassen.

Der Cocker Spaniel, heute die in Europa am weitesten verbreitete Spaniel-Varietät, leitet seinen Namen her von seinen Jagdeinsätzen, man jagte mit ihm bevorzugt Schnepfen, Birk- und Haselwild sowie den Auerhahn (wood cock, moor cock, heath cock).
Seit 1893 wird er neben dem Springer Spaniel und Field Spaniel zur Unterscheidung als eigene Rasse im Zuchtbuch des Kennel Club in England geführt.
Der Cocker Spaniel ist ein quadratischer, kompakter und robuster Stöberhund, ideal bei der Jagd für das Apportieren im unwegsamen Dickicht.
Er gehorcht seinem Besitzer nicht aus Dienstbarkeit, sondern aufgrund seiner Intelligenz errät er dessen Absichten. Seine Treue, sein sanftes und anhängliches Wesen mit feiner Psyche, machen den Cocker Spaniel zum idealen Gefährten auch mit Kindern im Hause, der durch seine Freundlichkeit jedermann besticht.

Der English Springer Spaniel ist ein besonders attraktiver Typus in der Spanielfamilie. Er vereinigt in sich Schönheit, Kraft und Qualität in einem besonderen Maße. Sein Körper, wohl proportioniert und ausgewogen, verleiht ihm die Kraft und die Ausdauer, um seine jagdlichen Aufgaben bewältigen zu können. Ein idealer Stöberer, der durch seine athletische Figur und seine ausgeprägt gute Nase in der Lage ist, auch schweres Wild im unwegsamen Gelände aufzustöbern und zu apportieren. Aber auch für die Wasserarbeit ist der English Springer, im Schilf und tiefem Wasser, gut geeignet für das Stöbern und Bringen von Wild.
Der English Springer Spaniel ist eine alte Jagdhundrasse reinen Ursprungs, wurde aber erst vom Kennel Club 1902, wie auch der Welsh Springer Spaniel, als eigene Varietät standardmäßig beschrieben. Er vereinigt in sich jene Charaktereigenschaften, die mehr oder weniger auf alle Spanielvarietäten zutreffen, die Freundlichkeit, das Unbekümmerte, das Anhängliche, den Vorwärtsdrang und das Temperament, den Mut und die Passion. Aggressivität ist ihm fremd.

Der Field Spaniel hat die gleiche Herkunft wie der Cocker Spaniel, ist aber etwas größer und länger im Gebäude. Von der Größe her liegt er zwischen dem Cocker Spaniel und dem Springer Spaniel.
Das edle Erscheinungsbild weist auf einen ausgeglichenen, sportlichen, lebhaften und widerstandsfähigen Spaniel hin, der zur Jagd auf harten Gelände geeignet ist und als ruhiger Buschierer gilt. Er besitzt wie alle anderen Spaniel eine außergewöhnlich feine Nase und ist auch für die Wasserarbeit besonders gut geeignet. Der Field Spaniel ist im Vergleich zu den Exemplaren seines Mutterlandes auf Ausstellungen hierzulande recht selten anzutreffen, so daß diese Varietät als echte Rarität angesehen werden muß. Er ist kein Hund, den man in der Stadt halten sollte.

Der Irish Water Spaniel, so wie wir ihn heute kennen, geht zurück auf die Spaniel-Schläge, die bereits in früher Literatur in Wasser- und Landspaniels unterschieden wurden.
Der Irish Water Spaniel gehört mit einer Widerrist-Höhe von mehr als 50 cm zu den größten der Spaniel-Varietäten und sieht so gar nicht seiner Spanielfamilie ähnlich.
Das Erscheinungsbild ist das eines eleganten, aufrechten, kräftigen, aber dennoch nicht hochläufigen Hundes mit großer Intelligenz und Ausdauer. Seine Wasserfreude, die feine Nase, das ihm eigene Temperament und der kräftige, aber elegante Körper mit langen, leberähnlichen Locken umreißen kurz die allgemeine Beschreibung dieses Spaniels. Er gilt in England als der ideale Gebrauchshund für die Wasserjagd

Der Sussex Spaniel ähnelt von seinem typischen Gebäude her eher dem Clumber Spaniel als dem Cocker Spaniel. Er kommt in der Widerrist-Höhe in etwa dem Cocker Spaniel gleich. Auch er gilt – wie der Field Spaniel – hierzulande als echte Rarität.
Der Sussex Spaniel ist ein massiv und kräftig gebauter Spaniel mit einer ihm eigenen Gangart, die man als Rollen charakterisiert. Er besitzt eine natürliche Anlage zur Arbeit bei der Jagd im dichten Unterholz. Er ist ein lebhafter und tatkräftiger Spaniel mit freundlichem Wesen und ohne Aggressivität. Man bezeichnet ihn oft als Urtyp des modernen Spaniel, als man Ende des 19. Jahrhunderts damit begann, die Spaniel-Varietäten voneinander abzugrenzen und diese in Cocker Spaniels, Field Spaniels oder eben als Sussex Spaniels einzugliedern und in der Zucht als eigene Schläge zu festigen.

Der Welsh Springer Spaniel gehört zu den ganz alten Spaniel-Schlägen und hat vermutlich den gleichen Ursprung wie der English Springer Spaniel.
Er währe fast ausgestorben, nur durch konsequente Weiterzucht in Wales blieb er als bodenständige Rasse erhalten. 1902 wurde er neben dem Englisch Springer Spaniel als eigenständige Rasse vom Kennel Club in England registriert.
Der Welsh Springer Spaniel verkörpert auch den modernen Typ eines Jagdhundes: Nicht zu groß, leicht zu halten, mit hoher jagdlicher Passion, ein hervorragender Stöberer und Apportierer. in seiner Heimat in Wales haben ihm diese Eigenschaften mit seiner ausgeprägten Wasserfreude zu einem unverzichtbaren Begleiter der Jägers werden lassen, obwohl er auch besonders dazu geeignet ist, in einer Familie mit Kindern aufzuwachsen und ihnen ein unzertrennlicher Freund und Begleiter zu sein.
Er ist sehr temperamentvoll, fröhlich und zeigt ein freundliches Wesen ohne Aggressivität oder Nervosität. Er verkörpert somit insgesamt im Zuchtgeschehen eine sehr alte, eigenständige Rasse reinen Ursprung.