Endlich, nach so vielen pandemie-bedingten Absagen, durften wir wieder einmal eine Dummy Prüfung und einen Übungstag bis zu Ende durchorganisieren. Zunächst kamen die Anmeldungen etwas zögernd, es wollte wohl so mancher nicht daran glauben, dass es nun wirklich wieder losgehen durfte. Zuletzt aber waren dann beide Veranstaltungen ausgebucht und es konnte losgehen.
Freitagabend, 22.10.2021 trafen sich fast alle Teilnehmer schon einmal im schönen Gasthof König in Kremsmünster zu einem schmackhaften Abendessen und zu einem gemütlichen Beisammensein. Der Gasthof, im Besitz unseres Reviergebers Herrn Helge Pachner, bot auch fast allen Anwesenden bequeme Unterkunft.
Frühmorgens am Samstag, 23.10.2021 wurden bei etwas feuchtem Herbstwetter die Startnummern am Parkplatz des Gasthofes gezogen. Dann ging es schnell ins traumhafte Prüfungsrevier. Dort hatte der Richter Mirko Barnickel, zusammen mit dem Reviergeber bereits vier Prüfungszonen ausgewählt und die eintreffenden Prüfungsteilnehmer wurden in der Wartezone versammelt. Nach einer kurzen Einführung und den üblichen Verhaltensempfehlungen, konnte es für die vier Novice Teams mit der Freiverlorensuche in einem mit wenig Bewuchs eher lichten Waldstück losgehen. Beim Zurückkommen sahen alle Paare zufrieden aus, wenn es auch durch viel Totholz im Gelände nicht ganz so einfach zu sein schien. Auch alle sechs Beginner Teams kamen mit einem Lächeln aus dem Wald heraus. Ohne Pause ging es dann sofort mit den Beginnern weiter ins angrenzende Buschiergelände, eine durch Windbruch und hohes, trockenes Gras recht anspruchsvolle Aufgabe. Hier schlugen sich die Beginner sehr gut und lösten die Aufgabe größten Teils mit gutem Erfolg. Auch die vier Novice Kandidaten schlugen sich wacker und bis hierher war noch keine Nullrunde zu verzeichnen. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es wiederum in ein gut einsehbares Waldstück für die Markierungen. Hier sah man, dass die Beginner-Hunde mit einer Ausnahme mit der Aufgabe besser zurechtkamen als die Novice-Hunde. Da gab es leider aus verschiedenen Gründen gleich zwei Nuller. Wie nicht anders zu erwarten, war die Wasserarbeit als Optionsaufgabe im unmittelbar angrenzenden Teich mit sehr leichtem Einstieg für unsere Spaniels keine große Herausforderung. Nur zwei Hunde mussten etwas länger überredet werden, ins kalte Wasser zu steigen. Während die Beginner bereits getrocknet und zu den Fahrzeugen zurückgebracht wurden, blieb für die Novice Teams nur noch das Einweisen entlang eines Weges. Hier galt es vor allem, den Hund richtig in den Wind zu schicken, um ein Verschwinden des suchenden Hundes in den angrenzenden Wald zu verhindern. Gelang das nicht, gingen so einige Pünktchen verloren.
So verging der Prüfungstag sehr schnell und schon gegen 14 Uhr konnten wir alle ins nahe Suchenlokal einkehren, wo die Resultate bald in die Prüfungszeugnisse eingetragen und vom Richter unterschrieben werden konnten. Nach einem willkommenen Imbiss wurden die Resultate verkündet und an die drei Erstplatzierten der Klassen Beginner und Novice schöne Schleifen und Preise verteilt. Die vollständige Liste der Resultate steht am Ende dieses Berichts. Das gemeinsame Abendessen in einem nahen Gasthof rundete den harmonischen Tag mit interessanten und vergnüglichen Gesprächen ab.
Am Sonntag, 24.10.2021 trafen sich die Konkurrenten vom Vortag bei traumhaftem Herbstwetter pünktlich um 9 Uhr im Revier. Das Hauptthema des Vormittagstrainings für fortgeschrittene Teams war das Buschieren. Mirko zeigte zunächst mit seinen eigenen Hunden das „fertige Produkt“ und führte dann mit seiner jüngsten Hündin die einzelnen Schritte vor, die er für die Erlangung dieses hohen Leistungsniveaus durchlaufen hatte. Anschließend nahm er sich für jedes einzelne Paar viel Zeit, erfragte zunächst erwünschte Trainingsschwerpunkte und erarbeitete dann gemeinsam mit jedem Hundeführer alle möglichen Methoden, um das aktuelle Leistungsniveau zu verbessern. Mehrmals wurde dabei auch der Wunsch geäußert, Wegleitungen für die Verbesserung der Impulskontrolle zu erläutern. So kam zuletzt auch noch das „running rabbit“ zum Einsatz. Durch behutsame Vorbereitung der Selbstkontrolle, konnten zu Ende des Trainings alle Hunde dem hohen Reiz des vorbeilaufenden Hasendummys widerstehen.
Die von Andréa herbeigeholten Sandwiches aus der örtlichen Bäckerei waren während der kurzen Mittagspause schnell verschlungen und so konnte es am frühen Nachmittag mit einem speziellen Training für Neulinge (z.T. auch nur für „alte Hasen“ mit jungen Hunden) weitergehen. Zunächst erklärte Mirko nochmals seine Herangehensweise an eine der Hauptaufgaben unserer Spaniels, nämlich das Buschieren. Anschließend durfte jedes Team bei den Anfängen des Buschierens, beim Markieren und beim Einweisen seine bereits erlangten Kenntnisse unter Beweis stellen und umgehend von Mirko für die weitere Vorgehensweise Ratschläge und Empfehlungen mit nach Hause nehmen. So verging der Nachmittag in Windeseile und gegen 16 Uhr konnten wir das Training abschließen.
Hier die besonders hervorragenden Faktoren, für die wir im Einzelnen danken möchten:
- Die über den gesamten Prüfungstag gleichbleibend freundliche, empathische, jedoch strenge Beurteilung unseres Richters Mirko Barnickel.
- Das große Wissen und die Erfahrung, die Mirko in seiner einfühlsamen, höflichen und humorvollen Art mit uns allen während eines langen Trainingstages geteilt hat.
- Die Beherbergung und die äußerst schmackhafte Bewirtung im Hotel König in Kremsmünster und die Zurverfügungstellung des traumhaften Reviers durch den Wirt, Herrn Helge Pachner.
- Die Disziplin, das große Interesse und die sportliche und fröhliche Art aller Teilnehmer an der Prüfung und am Training. Besonders erfreulich war hier, dass fast alle während des ganzen
Trainingstags anwesend waren und voller Enthusiasmus von früh bis spät Mirkos Ausführungen zugehört und davon gelernt haben.
- Die Großzügigkeit unserer Sponsoren Futterhaus und The Good Stuff, die es uns ermöglichten, für jeden Prüfungsteilnehmer ein nettes Erinnerungspaket zusammenzustellen, sowie der Firma Kitchen
Comfort, die die Schleifen für die drei Erstplatzierten der Klassen 1 und 2 finanzierte.
- Und nicht zuletzt das herrliche Herbstwetter, das uns mit nur ganz kurzen Regenperioden zu Beginn der Prüfung unter herrlich blauem Himmel und recht erträglichen Temperaturen begleitete.
Andréa Engel, Salzburg, 28.10.2021